Ein neuer Lebensabschnitt: das Alter

Plötzlich wird alles anders

Über viele Jahre – ein langes Berufs- oder Familienleben hinweg – waren die Veränderungen überschaubar, oft auch absehbar: Die Verhältnisse waren geregelt, Prozesse eingespielt, Abläufe etabliert, das persönliche Umfeld mehr oder weniger konstant. Das Leben ging seinen gewohnten Gang, gewährte Schutz, Sicherheit und Stabilität. Und dann, mehr oder weniger plötzlich, wird alles anders.

Die Auslöser können vielfältig sein:

• der Übergang aus der Berufstätigkeit in den Ruhestand;
• der Verlust liebgewonnener Gewohnheiten durch äussere Umstände oder Sachzwänge;
• ein gravierendes, lebensveränderndes Ereignis;
• der Verlust von Orientierung in der modernen, komplexen Welt;
• die Sinnfrage;
• das Gefühl, etwas verpasst zu haben oder nachholen zu müssen;
• Gedanken über die „Zeit danach“ oder den Nachlass.

Diese Ursachen sind nicht altersspezifisch, sie können auch schon in jüngeren Jahren auftreten, Überlegungen anstossen, Irritationen auslösen oder zu nicht unbedingt konsequent durchdachten Reaktionen führen. Mit dem Alter und seinen körperlichen und geistigen Begleiterscheinungen verstärken sich aber häufig die Wirkungen, da die Fragen brennender werden und existenzielle Bedeutung erlangen. Wie soll man damit umgehen – alleine? Und dabei seine Würde bewahren?